Montag, 15. Mai 2017

Der Mai ist gekommen...

... und offensichtlich schon halb vorrüber. Wann bitte ist das denn passiert?!
Die Zeit fliegt nur so dahin! Manchmal ein bisschen zu schnell für meinen Geschmack, zumindest wenn ich daran denke, wie viel Zeit nur noch übrig ist. Denn jaa, ungefähr jetzt in 4 Monaten bin ich wieder da! Dann betrete ich wieder deutschen Boden :D Dann ist nicht nur meine AuPair-Zeit, sondern sogar schon mein Reisemonat (oder eher 2 Wochen, so wie ich es jetzt geplant habe) vorbei und ich bin wirklich zurück in Deutschland.
Und dann gibt es auch diese Momente, wo ich eigentlich done bin mit dem AuPair-Sein. Wo ich gerne hätte, dass diese 4 Monate morgen vorbei wären und ich in das Flugzeit Richtung Heimat steigen kann. Wo ich keine Lust mehr habe, hier zu sein.
Ein Au Pair zu sein und am anderen Ende der Welt zu leben ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle!
Wobei ich wirklich betonen muss, dass ich mich ja bewusst dazu entschieden habe, ein Jahr wegzubleiben und in den meisten Momenten bin ich mit dieser Entscheidung auch wirklich glücklich und die Zeit hier geht zu schnell vorbei. Aber manchmal... nur manchmal... will ich eben auch heim :D

Das war jetzt nur mal ein kurzer Abstecher in ein absolutes Gefühlschaos, was sich jeden Tag in meinem Kopf abspielt.
Lasst uns zu den Fakten zurückkehren: 
Es ist schon wieder ein ganzer Monat vergangen, seit ich mich das letzte Mal gemeldet hatte. 
Damals war DC für mich noch Neuland und ich hatte gerade erst angefangen, mich hier einzugewöhnen. 
Mittlerweile ist auch das hier mein Zuhause geworden.
Ist das nicht verrückt?! Kann man 3 Zuhause gleichzeitig haben?






Offenbar schon!
Und obwohl ich meine Freunde aus Seattle wirklich sehr vermisse, bin ich wirklich froh, dass ich hierhingekommen bin (abgesehen davon, dass ich auchnoch an der Eastcoast wohnen kann), denn auch hier habe ich nochmal Freunde kennengelernt, die ich nie wieder missen möchte.
Eigentlich mehr eine, und zwar Johanna. Und wir waren wohl offenbar meant to be uns zu treffen, obwohl wir eigentlich ca 3000 Km entfernt voneinander unser AuPair Jahr verbracht hätten. Uns passieren nämlich Zufälle, das ist mittlerweile fast gruselig!
Nicht nur, dass wir in Deutschland (für AuPair-Verhältnisse) garnicht weit auseinander wohnen, nein, wir sind uns auch noch wirklich ähnlich, was so ungefähr alles angeht, wir haben beide, bevor wir uns kannten, am gleichen Wochenende einen Trip nach Boston geplant und dort dann festgestellt haben, dass wir sogar nur eine Straße voneinander weg untergebracht sind und uns so treffen konnten. Unsere Gastfamilien haben sogar unabhängig voneinander genau das gleiche Au Pair für nächstes Jahr interviewt (und es gibt zig 100 Au Pairs, unter denen sich die Gastfamilien entscheiden können). Die scheinen beide nach dem gleichen Typ Au Pair zu suchen! Sehr witzig! :D

Jaa, das ist jetzt auch ein Ding, das wirklich nach Au Pairs gesucht wird. Das ist irgendwie garnicht so witzig, denn meine Gastfamilie sucht einfach nach jemandem, der mich ab August gut ersetzen kann. Also, ist ja klar. Aber auch das stürzt einen in ein Gefühlschaos, denn einerseits will man ja eigentlich garnicht, dass die jemand Gutes finden, dann man will ja einzigartig bleiben. Andererseits will man ja auch, dass da jemand ist, der sich wirklich gut um die Kiddis kümmert und mit dem alle super klarkommen. Wie gesagt, Au Pair sein ist ein Wechselbad der Gefühle!

Speaking of Boston (was ich so ca 3 Absätze weiter oben mal erwähnt hatte :D):
Ich war letztes Wochenende in Boston, auf einer Weekendclass. Wer sich erinnert: ich hatte schonmal an einer solche Weekendclass in San Francisco teilgenommen. Das muss ich machen, um Collegecredits zu sammeln, was zu dem Programm Au Pair dazugehört. Und da ich ja nicht unter der Woche zum College gehen kann, musste ich das dann an den Wochenende alles in einem machen. Nach dieser Boston Class bin ich jetzt aber komplett fertig damit, ich habe meine 60 Stunden College gesammelt und muss mich damit nicht mehr rumschlagen!
Die Class hat auch wieder viel Spaß gemacht. Man sitzt wirklich nicht nur in der Uni rum, sondern die bauen das so ein, dass man auch wirklich viel rausgeht und viel von Boston sieht! U.A. gab es wieder eine Fotochallenge, bei der wir vor verschiedenen Sehenswürdigkeiten verrückte Bilder machen mussten.
Ich werde (wie immer) einfach in Bildern sprechen. So sah mein Aufenthalt in Boston aus:










Bilder von der Freedomtrail Photo Challenge:























Das College wo unsere Kurse stattfanden:





Besichtigung des Bunker Hill Monument 
(Wir sind auch bis nach ganz oben gelaufen; war ganz schön anstrengend!):











Auf dem Campus der Havard University (die erste Uni in den USA):









An der Boston Waterfront:









Das war übrigens auch der erste Trip, den ich komplett ganz alleine gemacht habe, ohne wirklich irgendjemanden zu kennen. Aber das ist garnicht schlimm, besonders nicht auf einem Au Pair-Wochenende, denn man lernt wirklich sofort Leute kennen. Egal ob im Nachtbus von DC nach Boston, im Hostel oder auf dem eigentlichen Wochenendkurs, überall lernt man Leute kennen mit denen man sich unterhalten kann und es ist wirklich interessant, aus welchen Teilen der Erde manche dieser Leute stammen :D

Von Boston aus bin ich dann übrigens nicht direkt nach Washington DC zurückgeflogen, sondern nach Richmond, was weiter südlich in Virgina liegt als Arlington, wo ich momentan eigentlich lebe.
Das lag daran, dass die Eltern meines Hostdads aus Seattle zu Besuch waren und mit den Kindern nach Williamsburg eine Woche in den Urlaub gefahren sind. Und dort bin ich Montags dann noch dazugekommen, bis letzten Freitag, denn ich musste dort dann natürlich trotzdem arbeiten. 
Wir waren in der Gegend, wo die ersten britischen Kolonien in Amerika waren. Und dort kann man immernoch diese Stätten besuchen. In diesen Dörfern spielen Leute das Leben von damals nach, es ist also quasi wie ein Freilichtmuseum. Und dort haben wir uns noch einiges angeschaut. Das ist wirklich interessant. Es ist z.b. nicht zu glauben, auf was für kleinen Schiffen die Europäer damals für 5 Monate über den Atlantik gesegelt sind, um in Amerika ein neues Leben anzufangen. 
Auch hier wieder ein paar Bilder (die sind aus Jamestown, der allerersten britischen Kolonie, die überlebt hat oder dem anliegenden Native American Dorf):














Leider hat fast alle von uns auf dieser Reise die Grippe erwischt. Meine Gastoma und mich so schlimm, dass wir wirklich einen kompletten Tag im Bett verbringen mussten, die Kids waren alle einfach nur am Husten. Und leider ist das auch bisher noch nicht vorbei, ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal eine solche Erkältung hatte...
Aber morgen heißt es natürlich trotzdem wieder: Arbeiten. Denn jetzt ist meine andere Gastoma, die die letzten anderthalb Monate hier in DC mit uns gelebt hat, wieder heim geflogen und mein Hostdad ist seit Freitag jetzt hier mit uns. Und da er hier natürlich auch arbeitet, habe ich die Kinder wieder den ganzen Tag alleine. An dieser neuen Wohnsituation lässt sich jetzt auch wirklich sehen, dass tatsächlich schon die zweite Hälfte unseres DC-Aufenthalts angebrochen ist.
Womit wir wieder bei dem Thema sind, mit dem ich diesen Blogpost angefangen habe, nämlich, dass die Zeit rast!
Wir haben einen perfekten Kreis gezogen.
Das bedeutet wohl, dass es auch Zeit ist, diesen Post zu beenden. Ich habe euch auch wieder genug zugetextet :D
Bis zum nächsten Mal!
Take care and be adventurous!
Alles Liebe, Anne Rieke :*