Sonntag, 20. November 2016

36 Dinge, die in Amerika anders sind


Heute liste ich mal einige Dinge auf, die mir in meiner bisherigen Zeit in den USA aufgefallen sind oder die mir erstmal seltsam vorkamen, da sie anders sind, als ich es aus Deutschland gewohnt bin oder die ich einfach irgendwie interessant finde.

Here we go:

36 Facts about America:

    1. Alles in Amerika ist groß, beispielsweise Essensverpackungen, Fernseher und besonders Autos.

    2. Man isst hier viel mehr Snacks, als richtige Mahlzeiten, also Weniger, aber dafür öfter am Tag

    3. Mittagessen hier ist nicht warm, es ist mehr ein Snack. Beispielsweise sind Butterbrote hier ein ganz normales Mittagessen, gekocht wird abends.

    4. Man trinkt eigentlich nur stilles Wasser und findet kaum Sprudel.

    5. Man kann immer zusätzlich zu einem anderen Getränk stilles Wasser in Restaurants bekommen und zahlt auch nichts dafür, es ist kostenlos.

    6. Man bekommt fast überall kostenlose Nachfüllung von Getränken. Wenn die Kellner sehen, dass deine Cola halb leer ist, dann bringen sie dir eine Neue.

    7. Ampeln sind auf der anderen Seite der Kreuzung, man schaut also quasi über die ganze Kreuzung.

    8. Auch wenn die Ampel rot ist, darf man rechts abbiegen.

    9. Es gibt hier keine Schulplicht so wie in Deutschland. Wenn die Familie ein langes Wochenende haben möchte, können die Eltern einfach in der Schule anrufen und sagen: Mein Kind kommt morgen nicht, weil wir wegfahren, und das ist in Ordnung. Auch komplette Wochen für Urlaube mitten im Schuljahr sind kein Problem.

    10. Starbucks ist wirklich überall!

    11. Gesundes Essen wie Obst und Gemüse ist unfassbar teuer.

    12. Werbung im Fernsehen kommt alle 5 Minuten und ist unfassbar lächerlich.

    13. Es gibt hier sehr wenig bis garkeine Straßenbeleuchtung. Nur an Kreuzungen findet man mal ein Licht, ansonsten ist es wirklich komplett dunkel, wenn man abends Auto fährt. Es gibt auch keine Reflektoren an den Straßenseiten.

    14. Man findet hier oft tote Tiere auf der Straße oder an den Straßenseiten, und es dauert oft Tage, bis sie weggeräumt werden.

    15. Fast alle Autos sind Automatikwagen.

    16. Man ist nur verplichtet, hinten am Auto ein Nummernschild zu haben. Deshalb haben manche Autos vorne kein Nummernschild.

    17. Sprit ist hier sehr günstig. Man zahlt für eine Gallone ca. 2,70 US Dollar, was umgerechnet ungefähr 70 ct pro Liter sind.

    18. Die öffentlichen Verkehrsmittel hier sind sehr schlecht, man ist quasi auf ein Auto angewiesen (zumindest wo ich wohne, in Großstädten ist das anders).

    19. Der Strom hier fällt viel schneller aus als in Deutschland, weil es oft nur eine einzige Stromverbindung zu kleineren Orten (wie der, in dem ich wohne) gibt. Wenn es dann mal stürmt und ein Baum hineinfällt, kann es passieren, dass der ganze Ort keinen Strom hat und es dauert oft mehrere Stunden oder auch Tage, bis der Strom wieder da ist.

    20. Taxes (Steuern) sind im Geschäft nicht in den angegebenen Preisen inbegriffen, sie werden erst beim Bezahlen an der Kasse dazugerechnet; man zahlt also am Ende immer mehr, als man sich vorher ausrechnet.

    21. Fast alle Läden sind 7 Tage die Woche und auch an vielen Feiertagen geöffnet.

    22. Amerikaner sind überfreundlich. Wenn man irgendwohin kommt wird man immer sofort begrüßt und gefragt, wie es einem geht. Allerdings ist das mehr eine oberflächliche Freundlichkeit, weil es sie meistens garnicht interessiert.

    23. Genauso benutzen Amerikaner ständig Kosenamen; auch, wenn sie dich garnicht kennen. Ich wurde schon öfters in Geschäften mit „Honey“, „Sweety“ oder „Darling“ angesprochen

    24. Man isst hier nicht wirklich Brot, und wenn, dann ist es extrem weich und eher soetwas wie Toast.

    25. Weihnachten wird hier am 25. Dezember gefeiert. Man isst oft am 24. zusammen zu Abend, aber Geschenke werden am 25. Morgens ausgepackt.

    26. Amerikaner sind unfassbar verschwenderisch. Ein paar Beispiele dafür: im Supermarkt wird alles, was du kaufst in zig kleine Plastiktüten gepackt und du musst dafür nichts bezahlen, die Sachen werden vom Kassierer in die Tüten gepackt und dir dann erst gegeben. Oder: Die Kinder ziehen alles genau 1x an und dann kommt es in die Wäsche, auch Schlafanzüge werden genau eine Nacht getragen und dann in die Wäsche getan. Deshalb muss ich hier auch mindestens zweimal die Woche die Wäsche der Kinder waschen.

    27. In amerikanischen Häusern ist es meistens kalt. Das liegt zum einen daran, dass fast immer die Klimaanlage läuft, aber ich habe auch das Gefühl, dass Amerikaner weniger frieren. Mein Hostdad läuft jetzt, also Ende November, manchmal immernoch mit kurzer Hose und Flip-Flops rum.

    28. Man gibt hier unfassbar viel Trinkgeld, normalerweise so 20-30%.

    29. Die Woche fängt hier mit dem Sonntag an, man zählt also quasi von Sonntag bis zum nächsten Samstag.

    30. Briefkästen sind direkt an der Straße, sodass das Postauto direkt dort anhalten kann und der Fahrer (der im übrigen im Postauto auf der rechten Seite sitzt) die Post vom Auto aus in den Briefkasten legen kann.

    31. Es gibt keinen Ausdruck im Englischen, um sich „Guten Appetit“ zu wünschen, man beginnt einfach zu essen. Deshalb wünscht meine Gastfamilie sich immer „Guten Appetit“ auf Deutsch, was ich sehr süß finde.

    32. Wenn man Amerikanern sagt, dass man aus Deutschland kommt, erzählen sie einem immer irgendeine Verbindung, die sie zu Deutschland haben, beispielsweise: „Oh, da bin ich vor 20 Jahren mal mit dem Rucksack rumgereist“, „Mein Mann war dort vom Militär aus stationiert.“ oder „Meine Uroma kommt aus Deutschland.“, obwohl die Leute eigentlich nicht wirklich etwas über Deutschland wissen.

    33. Wenn man in Restaurants oder Imbisse geht, wird man manchmal gefragt, ob man im Militär ist oder war, denn dann bekommt man einen Militärrabat.

    34. Die Anzahl und die Größe der Parkplätze in Amerika ist enorm, da auch alle immer überall mit dem Auto hinfahren.

    35. Die meisten Einheiten, die Deutsche gewohnt sind, sind in Amerika anders. Temperaturen werden in Fahrenheit und nicht in Celcius angeben, Geschwindigkeiten in Meilen pro Stunde und nicht Kilometer, Gewichte in Pounds und nicht Kilo und Größen in Inches und Yards und nicht Meter.

    36. Und last but not least und um noch kurz auf die Präsidentschaftswahl einzugehen: Fast alle Amerikaner, die ich bisher getroffen habe, fanden, dass dieses Jahr nur schlechte Kandidaten zur Wahl standen. Sie haben also quasi nicht Pro-Jemand gewählt sondern waren eben mehr Anti-Hillary oder Anti-Trump, mussten sich also quasi zwischen Pest und Cholera entscheiden und sind einfach nur froh, dass die Wahl vorbei ist.


    So, das waren 36 Dinge über Amerika. Das war mal ein bisschen anders als das, was ich hier sonst so geschrieben habe, aber ich hoffe es war trotzdem ganz interessant. Vielleicht wusstest du ja das ein oder andere noch nicht und weißt jetzt mehr über crazy America.

    Alles Liebe und bis zum nächsten Mal!
    Be adventurous!
    Anne Rieke :)

Freitag, 4. November 2016

Update: 2 Monate in Amerika

Unfassbar, aber wahr: der 2. Monat in den USA ist auch schon rum.
Einerseits bin ich zwar mittlerweile schon an alles hier gewöhnt, andererseits habe ich aber immernoch das Gefühl, als wäre ich noch nicht lange hier. Zumindest nicht 2 Monate, höchstens 3-4 Wochen vielleicht.
10 more months to come!
Der Oktober war allerdings weniger ereignisreich als der September, habe ich das Gefühl. Ich glaube, das liegt aber hauptsächlich auch daran, dass ich mich wirklich an Amerika und vor allem auch an Amerikaner und ihre "Eigenarten" (zumindest kann man das so nennen, wenn man von woanders kommt und Anderes gewohnt ist) gewöhnt habe. 

Was habe ich im Oktober gemacht?

Mitte Oktober ist mein Hostdad 40 geworden. Das Wochenende vor seinem Geburtstag hat meine Hostfamily ein riesiges Haus in Suncadia, das ist ein Golfresort, ca 3 Stunden weit weg, gemietet. Ja, hier feiert man seinen Geburtstag schon manchmal, bevor er überhaupt stattgefunden hat. Ich war etwas überrascht als ich gehört habe, dass wir das Wochenende vorher wegfahren, aber meine Hostmum hat nur gelacht und gesagt: Hier bringt es kein Unglück vorher zu feiern :D
Das Haus war wirklich riesig und die ganze Verwandtschaft war eingeladen, die Eltern und die Geschwister meiner Gasteltern mit ihren Familien und noch einige Freunde. Ich habe also auch wirklich die ganze Verwandtschaft mittlerweile kennengelernt und ich muss sagen: die sind alle sooo nett!
Es gab zig Schlafzimmer in diesem Haus, 2 Whirlpools und einen riesigen Keller mit Golfsimulator und Billardtisch und riesiger Sofalandschaft und und und. 
Allerdings waren wir trotzdem mehr Leute als Betten da waren. Weshalb ich kein Zimmer hatte :D
Es gab im Keller einen Raum mit Stockbetten, wo die Kinder geschlafen haben. Alle anderen Schlafzimmer waren oben, mit riesigen Bädern und begehbaren Kleiderschränken und so etwas. Ich wurde dann allerdings mit den Kindern im Keller in dem Zimmer (ohne Fenster übrigens) einquartiert :D Wir haben mit 9 Leuten dort geschlafen (6 Kinder, der Bruder meiner Hostmum und seine Frau und ich). War aber nicht schlimm.
Was aber sehr schade war, ist, dass wirklich viel nicht funktioniert hat. Während dem Wochenende haben wir festgestellt, dass der Golfsimulator nicht funktioniert, weil die Sensoren kaputt waren, die meisten Fernseher nicht funktioniert haben oder nur grünes Bild angezeigt haben, eine Abwasserpumpe draußen kaputt war, weshalb es im ganzen Keller nicht sehr gut gerochen hat und das Schloss des einzigen Badezimmers im Keller (also das, was mein ganzes Zimmer benutzt hat) kaputt war. Der Bruder meiner Hostmum war 15 Minuten im Bad eingesperrt, weil die Tür von innen nicht mehr aufging, bis er die Tür dann irgendwann aus den Angeln gehoben hat, um rauszukommen. 
Hier ein paar Bilder des Hauses: (Ich musste alle Bilder mit dem Handy machen, weil ich meine Speicherkarte für die Kamera vergessen hatte, daher die schlechte Qualität)

Mein Zimmer

Wohnzimmer

Pool

Oberer Flur

Wohnzimmer

Das Wochenende dort war aber alles in allem sehr schön!

Was ist noch diesen Oktober passiert? 
Ich war mit Will und seiner Preschool (also quasi seinem Kindergarten) auf einer Pumpkinfarm:




Ebenfalls war ich sehr viel shoppen diesen Monat um meine Wintergarderobe aufzustocken. Bzw. mir eine Wintergarderobe zu kaufen, ich habe nämlich kaum dicke Pullis oder soetwas mitgebracht. 
Vor 2 Wochen bin ich mit einem anderen deutschen Au Pair in das Seattle Premium Outlet gefahren und wir haben beide sehr viel Geld dort gelassen und uns mit Winterjacken, Boots, Pullis usw. eingedeckt.
Mein Kleiderschrank ist also mittlerweile wirklich ganz gut gefüllt.

Und ich habe angefangen, zweimal die Woche in einem Fitnessstudio Zumba tanzen zu gehen, was mir wirklich gut tut.

Speaking of other Au Pairs: Man lernt hier wirklich unfassbar schnell Au Pairs kennen. Alle sind in der gleichen Situation und deshalb trifft man sich auch einfach mit Leuten, die man nicht kennt. Wir suchen alle Freunde! :D
Die meisten sind auch echt nett und man kann sich gut unterhalten, weil eben auch alle das gleiche durchmachen.
Es ist allerdings auch ein ständiges Kommen und Gehen, da viele recht schnell ins Rematch gehen, also in eine andere Gastfamilie, teilweise am anderen Ende des Landes, kommen. Dann kommt eben ein anderes Au Pair hierhin. Es ist also manchmal etwas schwer mit den gleichen Leuten was zu machen, ich habe aber mittlerweile meine 3-4 Au Pairs bei mir in der Nähe gefunden, mit denen ich mich Abends oder am Wochenende immer wieder treffe. Allerdings heißt in der Nähe, hier wo ich wohne: in einem Umkreis von 45 Minuten Fahrt! Aber das macht mir nichts aus, ich habe ja immer ein Auto zur Verfügung!

Ansonsten ist garnicht so viel Spannendes passiert. 
Ich bin im amerikanischen Alltag angekommen! Ich habe so viel mehr über meine Gastkinder gelernt und auch über mich selber. 
Ich weiß jetzt, wie ich mich in verschiedenen Situationen mit den Kindern verhalten muss, damit meine ich vor allem: ich weiß jetzt auch, wie ich mich in schwierigen Situationen verhalten muss.
Es ist eben nicht super einfach alleine mit 3 kleinen Kindern!
Genauso habe ich aber auch viele schöne neue Erfahrungen mit den Kindern gemacht. Die Eingewöhnungsphase ist vorbei und sie sind jetzt an mich gewöhnt und viel offener. Sie umarmen mich viel mehr und es ist schön, wenn sie unbedingt wollen, dass ich abends noch ins Zimmer komme um Gute Nacht zu sagen, obwohl ich schon lange nicht mehr arbeite.

Also wie ihr sehen (bzw lesen) könnt, es geht mir weiterhin gut in Amerika!
Genug des Updates!
Bis zum nächsten Mal!
Anne Rieke






Mittwoch, 2. November 2016

Happy Halloween


The excitment is on!


Halloween is over now.

Der erste große "Feiertag" in Amerika ist überstanden. Und Halloween ist hier wirklich sowas wie ein Feiertag. 
Die Kinder sind sowasvon aufgeregt und es wird lange davor davon gesprochen.
Die Kostümwünsche meiner Hostkids haben sich auch gewiss 5 Mal geändert. Als erstes hat mein Kleinster mir erzählt, er möchte als Bär gehen, letztendlich ist allerdings ein Transformer daraus geworden. Olivia war Prinzessin Leia aus Star Wars und Paul war natürlich ein Cougar-Footballspieler.


Princess Leia



Cougar Footballplayer



Transformer


Ich selbst habe erst im letzten Moment noch schnell ein Kostüm gefunden (genauer gesagt am Samstag!). Ich wollte nicht so viel Geld dafür ausgeben, aber natürlich musste ich mich an Halloween in Amerika verkleiden! Mit ein bisschen grünem Makeup und einem schwarzen Kleid ist aber noch eine ganz gute Hexe aus mir geworden.


Halloween hier ist anders als man es aus Deutschland kennt. Es ist nicht so dunkel und böse. Zwar wird alles mit Kürbissen und Geistern und Hexen dekoriert, aber man kann sich wirklich als alles verkleiden. Ich hab ein kleines Kind gesehen, dass als Burger verkleidet war!
Es ist mehr so wie an Karneval in Deutschland!

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich etwas enttäuscht war von dem wirklichen Halloween Abend, den ich erlebt habe; in dem Sinne, dass ich etwas mehr und Aufregenderes erwartet hatte nach dem ganzen Troubel vorher.
Ich vermute, dass das auch damit zu tun hat, dass Halloween dieses Jahr auf einen Montag gefallen ist und ich hier mehr oder weniger in einem Kaff lebe! :D Hier ist halt nicht so viel wo man hingehen kann.
Am Wochenende vorher sind in Seattle natürlich Halloweenparties gewesen, allerdings war ich nirgendwo, weil man mit unter 21 quasi nirgendwo reinkommt. 
Mein Halloween sah also so aus: 
Nachdem ich die Kids von der Schule abgeholt hatte, haben wir uns schnell aufgebrezelt und angemalt, eine kleine Fotosession vor der Haustür abgehalten und sind dann alle zusammen in das kleine Clubhaus gefahren, das hier in der Stadt ist, wo eine Halloweenkidsparty stattfand. Dort waren wir etwas weniger als eine Stunde. Es gab Hotdogs und die Kinder sind alle bei einer Kostümparade auf die Bühne gehopst. (Meine Hostparents waren übrigens nicht verkleidet, weshalb ich mir etwas seltsam vorgekommen bin, aber im Clubhaus waren auch einige Eltern verkleidet.)
Danach sind wir mit einer Nachbarsfamilie Trick or Treating durch die Stadt gegangen. Ich muss sagen, es hat mich etwas überrascht, dass bei weitem nicht alle Leute mitmachen und etwas geben. Trotzdem haben die Kids unfassbar viel Candy gesammelt. 
Geendet hat unser Abend bei den Großeltern, wo dann die ganzen Süßigkeiten 
gezählt und getauscht wurden.
Das hier war die Ausbeute:


Von einem Kind wohlgemerkt!

Es war also ein nicht ganz so aufregendes Halloween wie ich erwartet hatte. Aber ich wurde wenigstens mit etwas amerikanischer Crazyness belohnt, während wir Trick or Treating waren. Einige Häuser waren wirklich so verrückt geschmückt, wie ich es gehofft hatte. Ich lasse lieber Bilder sprechen als Worte:





That's it! Until next time! Be adventurous!

Anne Rieke

(by the way: ich bin jetzt genau 2 Monate in meiner Gastfamilie, 10 more to come!)